Markus Pretnar Preis 2023
Dank der Leidenschaft und Empathie, mit der sich Professor Markus Pretnar seinen Lehrgebieten Spatial Design und Farbe im Raum, sowie den Projekten der Studierenden gewidmet hat, konnten sich die Studiengänge „Innenarchitektur“ und Kommunikation im Raum“ wesentlich zu dem entwickeln, was ihren besonderen Stellenwert in der Hochschullandschaft ausmacht.
Er war für uns der inspirierende Kommunikator, den es jeden Tag braucht. Derjenige der Kraft seiner Ideen die tägliche Arbeit von der Routine fernhält und die Inhalte der Lehre stets auf die Aktualität und Relevanz hin überprüft. Alle, die mit ihm zusammengearbeitet haben, wissen dass er sich nie mit einfachen Antworten begnügt und immer nach der besseren Lösung gesucht hat. Seine Hingabe für die Lehre und seine positive Haltung zum Leben haben unsere Fachrichtung und uns alle nachhaltig geprägt.
Um die Erinnerung an Markus Pretnar weiterleben zu lassen und seinen Leidenschaft für Gestaltung auch an zukünftige Generationen von Studierenden weiterzugeben, wird, beginnend mit dem Jahr 2022, jährlich der Markus Pretnar Preis in unserem Studiengang verliehen. Ausgezeichnet werden dabei, semesterübergreifend, die studentischen Projekte, die sich in herausragender Form mit den Themen Farbe, Materialität und Oberfläche auseinandergesetzt haben. Die Projekte werden von den Professor:innen vorgeschlagen, von einer fachkundigen externen Jury bewertet und dann im Rahmen des „Tags der Innenarchitektur“ an die Gewinner:innen verliehen.
Nikolas Fahlbusch
Daniela Zang
Preisträger:innen
Predator - Julia Kunkler & Titian Otto
Wir Menschen haben eine innige Beziehung zu den Textilien, mit und in denen wir tagtäglich leben. Die Berührung durch den umgebenden Stoff kann so intim sein wie die
Berührung eines Menschen, einer Hand. Dieses Gefühl wird durch die absurde
Vermenschlichung des Objektes konserviert.
PREDATOR wirkt zunächst belustigend und einladend, da der Sessel dem Gegenüber
förmlich zuwinkt. Beim Sitzen wird die Wechselwirkung von Form und Funktion jedoch
deutlich. Die tiefe, nach hinten abfallende Sitzfläche erschwert das Aufstehen. Die sitzende Person ist mit intensiven Berührungen konfrontiert und scheint für den Moment in dem Meer aus Händen gefangen, was zu Beklommenheit und Überforderung führen kann. Das textile Polster ist der Hauptakteur. Es besteht aus gefüllten
Baumwollhandschuhen auf einem Stoffträger, der mit Klettverschlüssen am geschweißten
Stahlgestell befestigt ist.
Prof. Bernd Benninghoff
Wintersemester 2022/23
HANGOVER - Leonie Heine, Flemming Hoffmann & Isabella Staudt
Hangover, ein Hocker, der flexibel und platzsparend ist.
Er besteht aus enem zwei-lagig gepressten Polyester-Filz und einem Zug-Seil. Das Seil dient zur Formgebung und Auffhängung. Um die nötige Stbilität zu ereichen, ist in Sitzfläche und Hockerbeine eine X-förmige Aussteifung gepresst. Zur weiteren Stabilisierung sind die Hockerbeine nach innen rund gepresst.
Prof. Bernd Benninghoff
Wintersemester 2022/23
whose space - Anna Elisabeth Effenberger
Das Projekt öffnet eine neue Perspektive auf die Architektur. Es hinterfragt die bisherige Planungskultur und setzt sich für eine gerechtere Raumgestaltung ein. Wem steht welcher Raum zu? Wer wurde bisher übersehen oder ausgeschlossen? Wie können wir unsere gebaute Umwelt inklusiver und gerechter gestalten?
Sieben Anleitungen bieten Lösungsansätze und lassen bewusst Platz für eigene Ideen. Das leuchtende Grün steht im Mittelpunkt und signalisiert positive Veränderungen. Einfach zu handhabende Materialien – grün gebeiztes Birkensperrholz, Folien und Spanngurte –
ermöglichen es allen, zur Gestaltung fairerer Räume beizutragen. Es gibt nicht nur eine
Lösung. Stattdessen gibt es eine Fülle von Ansätzen, von temporären, aufblasbaren
Produkten bis hin zu nachhaltigen baulichen Veränderungen. Dieser Prozess ist lebendig und stets offen für neue Ideen und Perspektiven. Er fordert uns heraus, den Status quo immer wieder zu hinterfragen und gemeinsame Lösungen zu finden, die so vielfältig sind wie unsere Gesellschaft selbst.
Prof. Antje Krauter
Prof. Gerhard Kalhöfer
Wintersemester 2022/23